Frau Hildegund Braun, geborene Hoffmann, ist am 24. Januar im Alter von 94 Jahren im Haus Lehmgruben verstorben.
Geboren wurde sie 1922 in Marktheidenfeld. Hier und in der näheren Umgebung hat sie nach dem Studium viele Jahre als Grundschullehrerin gewirkt.
Schon als junge Frau war Hildegund Braun in der katholischen Jugendbewegung aktiv. Auch als berufstätige, verheiratete Frau und Mutter hat sie später noch Zeit für ein Ehrenamt erübrigt: Als Mitglied des ersten Marktheidenfelder Pfarrgemeinderats hat sie sich außergewöhnlich engagiert.
Nach dem Weggang von Gemeindeschwester Frieda Jobst fiel ihr die Aufgabe zu, mit einigen mutigen Frauen einen Frauenkreis in Marktheidenfeld zu gründen. Vom damaligen Pfarrer Karl Rost ermuntert und unterstützt, kam es 1980 zur Gründung des Katholischen Frauenkreis unter dem Dach des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB). Diesen hat sie 16 Jahre lang als Erste Vorsitzende geleitet.
Schon in den ersten Jahren waren die Aktivitäten des Frauenkreises von großem Erfolg begleitet. So wurde unter der Führung von Hildegund Braun der erste Adventsbasar in dieser Gegend organisiert. Bildungsveranstaltungen, Bildungsreisen, die Gestaltung von Gottesdiensten und Andachten füllten das Jahresprogramm. Nicht zuletzt wurde auch das gesellige Beisammensein wurde gepflegt.
Die Mitgliederzahl wuchs, und die Veranstaltungen erbrachten enorme Geldbeträge. Viele tausend DM konnte der Frauenkreis an caritative Projekte in der Umgebung und weltweit spenden.
Als Frau Braun nach 16 Jahren den Vorsitz abgab, wurde sie zur Ehrenvorsitzenden des Frauenkreises ernannt. Die Aktivitäten des Frauenkreises waren zu diesem Zeitpunkt aus dem Leben der Pfarrei nicht mehr wegzudenken.
Mit ihrer Leidenschaft für die Frauenbewegung motivierte sie nicht nur „ihre“ Frauen – ihr Engagement erstreckte sich auch auf den KDFB-Diözesanverband. So wurde sie in den Arbeitskreis „Dienst am Leben“ des Diözesanrats berufen. Darüber hinaus hat sie mit viel Akribie das Lebenswerk von Emy Gordon, einer Mitbegründerin des KDFB, erforscht und in Buchform veröffentlicht. Für diesen Dienst am Verband erhielt sie die Lapislazuli-Nadel, die höchste Ehrung des Frauenbundes.